Projekt Kunstrasen: Der Fokus liegt jetzt auf Kleinaspach

    30.03.2017

Bericht aus der Backnanger Kreiszeitung vom 13.03.2017
Von Renate Häußermann

SG Sonnenhof, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg und TSV Bad Rietenau kooperieren bei Suche nach Trainingsgelände

Die drei Fußball spielenden Vereine in Aspach haben sich zusammengetan. Gemeinsam mit der Gemeinde suchen sie eine Möglichkeit, den Engpass bei Trainings- und Spielflächen zu beseitigen. Nun liegt der Fokus auf Kleinaspach, wo ein neues Rasenspielfeld und ein Kunstrasenplatz entstehen könnten.

ASPACH. Der Traum, an der Mühlfeldhalle in Großaspach ein neues Trainingsgelände anzulegen, ist geplatzt. Die Grundstücksverhandlungen sind gescheitert (wir berichteten). Damit ruht die Angelegenheit jedoch nicht. Denn die Kapazitäten von Trainingsflächen bleiben begrenzt. Die SG Sonnenhof Großaspach, die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg und der TSV Bad Rietenau kochen nun nicht mehr eigene Süppchen, sondern kooperieren. Gemeinsam mit der Gemeinde sitzen die Vereine jetzt an einem Tisch. Sie repräsentieren zusammen rund 2000 Mitglieder.

Dabei zeigt sich, dass nicht nur die SG Sonnenhof bezüglich ihrer geplanten Fußballschule dringend eine neue Trainingsfläche benötigt, sondern auch die Spvgg Kleinaspach. Die SG Sonnenhof steht unter Druck, weil sie für die Anerkennung ihres Nachwuchsleistungszentrums unter anderem einen neuen Rasenplatz vorweisen muss. Groß ist der Druck aber auch bei der Kleinaspacher Spvgg. Mit derzeit 169 Jugendlichen, davon lediglich 9 auswärtige jugendliche Kicker, leistet sie eine enorme Nachwuchsarbeit.

Der Kleinaspacher Nachwuchs kickt in über zehn Mannschaften. „Von Oktober bis März können wir nicht trainieren, weil der untere Platz kein Flutlicht hat und es auf dem oberen Platz witterungsbedingt nicht möglich ist“, sagt Spvgg-Vorsitzender Heinz Fischer. Will heißen: Der untere Platz am Kleinaspacher Sportgelände wurde 1984 gebaut und bewusst ohne Flutlicht ausgestattet, um ihn übers Winterhalbjahr zu schonen. Der obere Platz liegt mitten im Wald und hat Flutlicht, ist aber ziemlich vermoost und während der kälteren Jahreszeit so gut wie nicht bespielbar. Hinzu kommt, dass das Grundstück der Gemeinde Pleidelsheim gehört und von der Gemeinde Aspach gepachtet wurde. Ein Zustand, der zeitlich begrenzt ist.

Erweiterte Möglichkeiten händeringend gesucht

„Wir brauchen dringend einen bespielbaren Platz, damit das ganze Jahr über trainiert werden kann“, fordert Heinz Fischer. Momentan trainieren die Jugendlichen in Rietenau, am Hotel Sonnenhof in Kleinaspach, in Großbottwar und in Rielingshausen. Die Lösung wäre ein Kunstrasenplatz am Kleinaspacher Sportgelände. Auf dem Papier gibt es einen solchen. Wie Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner bestätigt, enthält der Bebauungsplan einen Kunstrasenplatz.

Dies wissen auch die Kleinaspacher Sportler, die seit etwa drei Jahren um diese erweiterte Trainingsmöglichkeit betteln. Im Raum stehen 650000 Euro. „Finanziell kriegen wir das nicht hin“, weiß Vorsitzender Fischer. Aber immerhin, man zeigt guten Willen. So gibt es seit einigen Jahren das Projekt „Kunstrasen“. Die Spvgg Kleinaspach hat mittlerweile knapp 44600 Euro dafür an Spenden gesammelt.

Nachdem das geplante Sportgelände an der Großaspacher Mühlfeldhalle gescheitert ist, richtet sich der Blick nun nach Kleinaspach. Dort könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zum einen bekäme die Spvgg ihren heiß ersehnten und dringend benötigten Kunstrasenplatz. Zum anderen könnte ein neues Rasenspielfeld angelegt werden, das auch die SG Sonnenhof für ihre Fußballschule belegen könnte.

Eine wichtige Rolle bei der ganzen Geschichte kommt dem TSV Bad Rietenau zu. Bereits heute trainieren auf dessen Gelände teilweise die SG Sonnenhof und die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg. Es ist allerdings nur eine Übergangslösung. „Wir haben Kapazitäten, und die stellen wir gerne zur Verfügung“, sagt Vorsitzender Jürgen Dorn. SG-Präsident Werner Benignus gibt sich zurückhaltend, was die neue Platzwahl in Kleinaspach angeht. Seine Erfahrung hat ihn das gelehrt. Eines jedoch freut ihn sehr: „Wir begrüßen die Zusammenarbeit der Vereine untereinander.“

Auch Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner übt Zurückhaltung, bevor nicht die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Offiziell befinde sich die Gemeinde jetzt in Gesprächen mit den betreffenden Kleinaspacher Grundstückseigentümern. Der Gemeinde gehöre bereits eine große Fläche. Eine Prognose, wann und ob das Vorhaben umgesetzt werden kann, will Weinbrenner nicht abgeben. Er weiß nur eines: „Der Bedarf ist groß.“

Hier geht es zum Bericht in der BKZ